Am 31. 8. übertrafen Kundgebung, Demonstration und Umzingelung des Schlachthofes die meisten Erwartungen: Die mehr als 7.000 DemonstrantInnen hätten locker gereicht, einen mehr als doppelt so großen Schlachthof zu umzingeln. Der Schlachthofbetreiber Rothkötter hatte vorsorglich den Betrieb des Schlachthofes für diesen Tag eingestellt.
Weitere Informationen zum Ablauf, erste Infos zu den Rede-Beiträgen, umfangreiche Hinweise auf die Fernseh- und Presseberichterstattung finden sich hier. Für uns als TeilnehmerInnen an den zahlreichen Diskussionen in Wietze war klar, dass sich die Proteste nicht 'nur' gegen diesen einen Schlachthof, das allein schon hier millionenfache Tierleid und die individuell schädigenden Folgen industrieller Nahrungsproduktion richten. Vielmehr geht der Streit um ein wirtschaftliches und politisches System, bei dem bislang Privatinvestoren groß gefüttert werden, so dass sie an unserer Ernährung ihren Gewinn machen können – koste was es wolle. Dabei findet eine Konzentration der Produktion an wenigen Standorten dieses Planeten statt zu Lasten der Ernährungssicherung aller – zu Gunsten der Billigsternährung von Millionen weiterer Menschen, deren Arbeit dadurch immer billiger wird. Es ist ein System, das Menschen entwurzelt und ihnen unter unwürdigen und Dumingverhältnissen ihre Arbeitsleistung abpresst. Aber auch deutlich wurde in der bunten und internationalen Mischung von Menschen und Gruppen, dass es Ermutigung und Perspektiven für ein breites und internationales Eingreifen von unten gibt. Erfrischend war die internationale Beteiligung und thematische Breite der Camp-Workshops wie auch die Offenheit, sich mit Menschen verschiedenster Herkunft über die diversen Facetten des agroindustriellen Systems auszutauschen. Und wir danken der Initiative in Wietze für ihre Ausdauer, Freundlichkeit und Gastfreundschaft.